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  Ausgabe 01/2025
Freitag, der 03.01.2025
     

 / Verwaltungsstation

Meine zivilrechtliche Verwaltungsstation

von

Nachdem ich nun schon über einen Monat in der Anwaltsstation bin (dazu demnächst mehr!), möchte ich aber noch kurz von meiner 3-monatigen Verwaltungsstation berichten. Wie der Titel des Artikels schon sagt, hatte ich in dieser Station mehr mit zivilrechtlichen Problemen zu tun als mit klassischem Verwaltungsrecht.

Vorweg: Die interessanten Stellen waren sehr schnell vergriffen. Ich habe also viele Absagen erhalten und von manch einer Bewerbung bei einer Behörde hab ich noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung bekommen. Deshalb hat es mich im Endeffekt dann doch in eine kleine Stadtverwaltung verschlagen. Insgesamt waren die Mitarbeiter aber allesamt sehr nett und mir haben die 3 Monate Spaß gemacht – wenn sie mich auch juristisch nicht unbedingt weiter gebracht haben!

Ich hatte volle Anwesenheitspflicht, das heißt 5 Tage die Woche musste ich mich morgens rausquälen und die Zeit im Büro verbringen. Zum Glück hatte ich aber ein Einzelbüro, so dass ich nicht „unter Beobachtung“ stand. So konnte ich die Zeit nutzen und habe regelmäßig Klausuren gelöst. Ab und zu kamen dann aus allen Bereichen der Verwaltung Mitarbeiter auf mich zu und haben mir juristische Fragen auf den Tisch gepackt. Für die Bearbeitung „der Fälle“ hatte ich aber immer genügend Zeit, so dass meine Verwaltungsstation nicht in Stress ausgeartet ist.

Womit ich aber überhaupt nicht gerechnet hatte: Fast alle meine Aufgaben waren zivilrechtlicher Natur! Ich musste mich um Mieter kümmern, die die Miete der städtischen Wohnung nicht zahlten. Andere Mieter haben angefangen, einen Zoo zu halten, was den Nachbarn natürlich nicht gefiel. Dann brauchte die Schule eine neue Heizungsanlage, worüber mit dem Energieversorger zu verhandeln war. Und ich musste mich mit Regenwasserbeeinträchtigungen vom Nachbargrundstück beschäftigen. Da das Verwaltungsrecht eh nicht so meine Sache ist, war das eine positive Überraschung.

Dennoch bin ich froh, dass die drei Monate nun vorbei sind. So richtig spannend war die Station nicht. Und das frühe Aufstehen ist auch nicht so mein Ding. Nun bin ich in einer mittelgroßen Kanzlei – mit freier Zeiteinteilung! Davon berichte ich dann aber das nächste Mal.

Der Artikel wurde am 12. Dezember 2009 von veröffentlicht. Ela ist eine ehemalige Referendarin aus NRW.