Heikel ist die Frage, ob man seinem Ausbilder nach der Station eine kleine Anerkennung zukommen lassen möchte. Immerhin hat sich der Ausbilder in den letzten Monaten häufig viel Mühe gegeben. Umfangreiche Kritik an den angefertigten Arbeiten bzw. die Beantwortung meiner Fragen hat einige Zeit und Nerven (!) gekostet. Hat man sich wohl gefühlt, ist es berechtigt, dies auch nach außen auszudrücken.
Die Frage ist nur, wie? Es gibt da die Klassiker: Männer bekommen eine schicke Flasche Wein und / oder selbstgebackenen Kuchen. Frauen bekommen einen schönen Blumenstrauß oder Pralinen. Daneben besteht noch die Möglichkeit eines Büchergeschenks, sofern der Ausbilder seine Privatinteressen durchblicken lässt (manche leben auch schließlich Jura). Es hängt natürlich alles vom Ausbilder ab. Und in die Nesseln kann man sich auch setzen: Die Weinflasche einer Kollegin wurde vom Ausbilder mit der Bemerkung zurückgewiesen, dass er diese als Amtsträger nicht annehmen dürfe (Obgleich die Noten der Arbeiten bereits feststanden!!). Meine Pralinen wurden jedoch dankend angenommen.
Es ist also manchmal ne Gratwanderung, was man als Geschenk wählt. Es sollte möglichst individuell, aber nicht zu persönlich sein. Natürlich muss sich der Ausbilder sein Präsent auch „verdient“ haben. Man kann daher kaum sagen, dass ein Präsent allgemein üblich ist. Ich finde aber, es gehört zum guten Ton.