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  Ausgabe 15/2025
Freitag, der 11.04.2025
     

 / Allgemein

Der Trend vom altehrwürdigen Gerichtsgebäude zum Justizzentrum

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In letzter  Zeit fällt auf, dass in immer mehr Städten in Deutschland sogenannte „Justizzentren“ gebaut werden. Dort werden dann die verschiedenen Gerichtsbarkeiten untergebracht und sozusagen gebündelt.

Bereits seit März 2010 gibt es das Justizzentrum Düsseldorf in dem Land- und Amtsgericht Düsseldorf sowie die Gerichtskasse Düsseldorf untergebracht sind. Es handelt sich um einen Neubau in Oberbilk (siehe Bild). Zuvor war das Landgericht und Teile des Amtsgerichts in einem historischen Gebäude der Düsseldorfer Innenstadt untergebracht.

Auch in Bochum ist ein Justizzentrum in Planung, welches Landgericht, Amtsgericht, Arbeitsgericht, Staatsanwaltschaft und Bewährungshilfe beherbergen soll und ca. 100 Mio € kosten wird. Insgesamt handelt es sich um eine Fläche von rund 40.000 qm.

Eindeutig geht der Trend also in Richtung Unterbringung einer Vielzahl von Gerichten in einem Neubau. Derzeit sind die Gerichte meist noch in historischen Gebäuden untergebracht, welche oft vor dem 19. Jahrhundert errichtet wurden, wobei oft die repräsentative und Ehrfurcht einflößende Seite der Gerichte im Bau hervorgebracht wurde.

Ein krasses Beispiel für den neuen Trend ist das Landgericht Wiesbaden. Ursprünglich in einem 1879 errichteten Gebäude im Stile der Frührenaissance untergebracht, findet es sich heute im Justizzentrum Wiesbaden zusammen mit ALLEN anderen Wiesbadener Gerichten wieder. Ein Bildbeitrag hierzu ist an dieser Stelle nicht nötig, da es sich quasi um das Justizzentrum auf dem Bild oben rechts mit weißer Fassade handelt! 😉

Immerhin einen kleinen Schritt in die meiner Meinung nach richtige Richtung ging der Bau des Justizzentrums Meiningen in Thüringen: Es handelt sich um ein Ensemble aus Neubauten und einem denkmalgeschützten Hauptgebäude. Angesiedelt sind dort Landgericht, Amtsgericht, Verwaltungsgericht und Sozialgericht.

Man wird sehen, was die Zukunft bringt und wann der Trend zum historischen Gerichtsgebäude wieder in Deutschland Einzug hält. Momentan werden offensichtlich die Gesichtspunkte der Optimierung durch Zusammenlegung verschiedener Gerichte und energetische Effizienz in den Vordergrund gerückt. Interessant zu wissen wäre, wie die Gebäude nach dem Auszug genutzt werden, ein Wohnheim für Referendare wäre doch mal was Neues! 🙂

Quellen: Bild 1: Urheber: Ralf Huels, Bild 2: Urheber: Stefan Wolf, Bild 3: Urheber: Michael Benz

Der Artikel wurde am 23. Juli 2010 von veröffentlicht. Alice ist eine ehemalige Referendarin aus Mecklenburg-Vorpommern.