Seit 2011 wird bereits in Baden-Württemberg die Wissensvermittlung durch Arbeitsgemeinschaften ergänzt durch eine spezielle E-Learning-Plattform für Referendare mit dem Namen „ELAN-Ref“. Hierüber haben wir bereits in den RefNews berichtet. Ab Herbst diesen Jahres wird nun auch Sachsen das ELAN-Ref als Ergänzung im Vorbereitungsdienst einsetzen. Dies wurde von der Präsidentin des LJPA, Frau Andrea Franke, bekannt gegeben. In der Mitteilung der Präsidentin des LJPA heißt es:

Das Sächsische Landesjustizprüfungsamt bietet den sächsischen Referendarinnen und Referendaren ab Herbst diesen Jahres eine kostenlose elektronische Lernplattform an. ELAN-Ref (Elektronisches Lernen – Ausbildung im Netz – Für Referendarinnen und Referendare) nutzt die Möglichkeiten einer multimedialen und interaktiven Präsentation von juristischen Lerninhalten.

Nutzer des Lernprogramms können sich den Lernstoff mithilfe einer durch das Programm führenden Sprecherstimme, Texten, Übersichten und Grafiken aktiv erarbeiten. Das Programm ist mit der Gesetzesdatenbank des Bundesjustizministeriums verbunden, so dass durch einfaches Anklicken jede in ELAN-Ref in Bezug genommene Rechtsvorschrift aufgerufen werden kann. Inhaltlich ist das Programm auf die für die Praxis und das Zweite Juristische Staatsexamen relevanten prozessualen Fragestellungen im Zivil- und Strafrecht konzentriert, wobei überwiegend die Perspektive der richterlichen und staatsanwaltschaftlichen Praxis eingenommen wird. Auf streitige Rechtsmeinungen und Probleme wird aufmerksam gemacht, deren vertieftes Studium bleibt jedoch dem Präsenzunterricht bzw dem eigenständigen Lernen während des Referendariats – wie dem vorangehenden gewissenhaften Hochschulstudium – vorbehalten; diese kann und will ELAN-Ref nicht ersetzen. Integrierte Übungen dienen als Anstoß für eigene Lösungsansätze und zur eigenen Lernerfolgskontrolle.

Erste Informationen sind auch auf der Internetseite des Justizministeriums Sachsen abrufbar. Zudem wurde ein Flyer zum Lernen mit dem ELAN-Ref erstellt.

Da Baden-Württemberg das ELAN-Ref bereits seit 2011 einsetzt, sind auch erste Erfahrungsberichte abrufbar. Zum einen finden sich solche Berichte in den Kommentaren des oben verlinkten RefNews-Artikels. Zum anderen erschien in der JurPC (JurPC Web-Dok. 140/2013) ein ausführlicher Artikel des ehemaligen Referendars Marc Aurel Hildinger, der die Funktionsweise des Programms inklusive einiger Screenshots beschreibt.

Aufgerufen wird das E-Learning-Programm über die Internetseite https://www.elan-ref.de/. Aus der Startseite ergibt sich, dass das Programm grundsätzlich sogar von 7 Bundesländern gemeinsam entwickelt wurde. Es ist also durchaus denkbar, dass auch in anderen Ländern in kürze ELAN-Ref als Ergänzung in der juristischen Ausbildung eingesetzt wird.

Einen genauen Termin gibt es wohl für die Länder Berlin und Brandenburg. Wie sich aus dem Tagungsprogramm eines internen Workshops ergibt, soll in diesen beiden Ländern das ELAN-Ref im Frühjahr 2014 in die Referendarausbildung implementiert werden.