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REFERENDARIATNEWS
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  Ausgabe 01/2024
Montag, der 30.12.2024
     

Referendariat in OWL (2) – Einführungslehrgang
von

Am Anfang des Referendariats stand bei mir – wie allgemein üblich – der zivilrechtliche Einführungslehrgang. In meinem heutigen Beitrag versuche ich zu beschreiben, was einen „frisch gebackenen“ Referendar dort erwartet.

Der Einführungslehrgang, also die Ziv-AG I, fand bei mir 3 Tage die Woche von 9:00 Uhr – 13:15 Uhr statt. Angesetzt waren laut Terminplan ca. 14 Termine. Eine Vorabgliederung des zu behandelnden Stoffes gab es leider nicht; das war aber auch gar nicht nötig, weil der wesentliche Inhalt des Einführungslehrgangs ohnehin auf den ersten 120 Seiten des Anders/Gehle zu finden war. Das gab der Ausbilder auch ohne Umschweife zu. Der Anders/Gehle solle schließlich unsere „Bibel“ sein. Wer also im Hinblick auf das Referendariat in Vorleistung treten will oder es einfach nicht mehr abwarten kann, wird sich mit diesem Buch schon den wesentlichen Inhalt des Einführungslehrgangs erarbeiten können.

Wer den Anders/Gehle (noch) nicht hat, dem sei gesagt, dass es im Einführungslehrgang um das wesentliche Handwerkszeug eines Richters geht: Einerseits relationsmäßiges Durchdringen eines Aktenauszugs (Sortieren der mitgeteilten Fakten, Schreiben eines Sachberichts, Ordnen und Bewertung des Kläger- und Beklagtenvortrags, Grundregeln der Beweiswürdigung) und andererseits das Abfassen eines Urteils inkl. Grundregeln der Kostentragung und der vorläufigen Vollstreckbarkeit. Die Aussage des Ausbilders – „Jetzt lernen sie RICHTIG ZPO !! – gilt wohl erst für die Ziv-AG II. Und diese begann früher als erwartet: Bereits nach 9 Terminen war der Einführungslehrgang durch und konnte der Ritt durch die ZPO beginnen!

Das Arbeitsklima im Einführungslehrgang würde ich am ehesten mit einer universitäteren Arbeitsgemeinschaft im Verwaltungsrecht vergleichen (so jedenfalls meine schon recht schwachen Erinnerungen daran): Anwesenheitspflicht und Frontalunterricht in einem Gebiet, das man vorher noch gar nicht richtig kannte. Gut ist dann, wenn man (wenigstens) einen jungen und motivierten Arbeitsgemeinschaftsleiter hat… Denn es ist wirklich wie Schule – die aus der Uni bekannten Diskussionen („Ich habe das aber bei Wessels/Beulke anders gelesen“ etc.) werden direkt abgebügelt: Meinungsstreitigkeiten sollen wir vergessen; Probleme nur bearbeiten, wenn es darauf ankommt (entgegen der bekannten Hemmer-Methode). Die Hausaufgaben (sic!) bestanden meist darin, dass theoretisch Gelernte anhand von 2 „echten“ Übungsakten umzusetzen und -ganz wichtig- praxisgerecht auszuformulieren . Vorgelesen werden musste natürlich auch.

Fazit: Im Einführungslehrgang gehts erst langsam zur Sache. Dennoch sollte man schon jetzt mitarbeiten, um nicht bei seinem Ausbildungsrichter negativ aufzufallen.

Schnell fertig werden mit dem 2. Examen!

Die WDR Lokalzeit Südwestfalen meldete am 29.03.2010:

„Den Gerichten in Nordrhein-Westfalen gehen die Richter aus. Auch in Südwestfalen. Beim Landgerichtsbezirk Arnsberg sind sechs Stellen schon länger unbesetzt. Obwohl immer wieder junge Nachwuchsrichter eingearbeitet werden, wird sich die Situation in den nächsten fünf Jahren eher noch verschärfen. Denn dann gehen gut ein Viertel der derzeit 71 Richter in Pension.“

Also, schnell fertig werden!

[Hinweis gefunden bei pascal-kokken.de.]

Mit der Sitzungsvertretung in die Boulevardpresse
von

Allein die Tatsache, dass schon nach 5-monatigem Referendariat die erste Sitzungsvertretung des Staatsanwalts vor der Tür steht, versetzt sicherlich eine Vielzahl von Referendaren in Unruhe und Aufregung.

Dies allein nicht genug – immer wieder liest man auch in der lokalen Presse über pressetaugliche Verhandlungen und wenn nun gerade mal ein Referendar für die Staatsanwaltschaft auftritt, wird dieser in der Berichterstattung natürlich nicht ausgespart:

In Freiburg wurde der Verstoß gegen das Versammlungsgesetz verhandelt, dem Autor des Artikels hierüber ist der Referendar zumindest aufgefallen: „Die Staatsanwaltschaft schickte als Sitzungsvertretung einen Rechtsreferendar, der sich mit Fragen zurückhielt.“

Auf den Seiten der Südwest Presse findet sich ein Artikel über einen Prozess vor dem Münsinger Amtsgericht, hier ging es um die Eskalationen rund um verlorene Automatenspiele. Der Rechtsreferendar, der hier die Sitzungsvertretung übernahm, wurde sogar namentlich erwähnt:  „So lautete der Vorwurf in der von Rechtsreferendar Andreas Dörr verlesenen Anklageschrift…“ und sogar in einem weiteren Artikel ist von diesem Rechtsreferendaren zu lesen: „Der Vertreter der Staatsanwaltschaft, Rechtsreferendar Alexander Dörr, sah den in der Anklage erhobenen Vorwurf der gemeinschaftlich begangenen gefährlichen Körperverletzung nach der Beweisaufnahme als bestätigt…“

Wir schlussfolgern also, dass man am AG Münsingen sehr oft mit der Sitzungsvertretung betraut wird und die örtliche Presse Schwierigkeiten mit Vornamen hat (Andreas-Alexander!??!)! 🙂

von FDP-Landtagsfraktion Nordrhein-Westfalen
Als FDP-Fraktion im Landtag Nordrhein-Westfalen haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Mit modernen Konzepten wollen wir auch aus der Opposition heraus unser Land moderner, digitaler und freier gestalten. Sie möchten aktiv die Zukunft unseres Landes mitgestalten, uns unterstützen und befinden sich im juristischen Vorbereitungsdienst? Das passt perfekt. Wir wollen zum nächstmöglichen Zeitpunkt die folgende Stelle besetzen: Rechtsreferendar (m/w/d) für die Wahlstation im Bereich Parlament und Politik.
Referendarausbildung: And the winner is… Stadtverwaltung Düsseldorf!

Im Februar ist die zweite Ausgabe der „azur100 – Top-Arbeitgeber 2010“ erschienen. Die azur-Redaktion bewertet darin viele potentielle Arbeitgeber aus dem Bereich Wirtschaftsrecht. Zudem finden sich in der Ausgabe viele weitere Rankings, so zum Beispiel zu den fleißigsten Referendarausbildern.

And the winner is… Stadtverwaltung Düsseldorf! Dort wurden im Jahr 2009 insgesamt 63 Referendare ausgebildet. Bezogen auf 19 Juristen, die in der Stadtverwaltung arbeiten, macht dies eine Quote von 3,32 Referendaren pro Jurist.

Relation Referendare vs. Juristen / Anwälte entscheidend

Dies erklärt bereits, wie es die Stadtverwaltung auf Platz 1 der Liste schaffen konnte. Entscheidend ist das Verhältnis von ausgebildeten Referendaren im Jahr zu den im jeweiligen Unternehmen arbeitenden Juristen bzw. Anwälten. Insofern müsste eigentlich meine kleine Stadtverwaltung, in der ich meine Verwaltungsstation für drei Monate absolviert habe, auf Platz 1 liegen: Denn dort wurden jährlich mehrere Referendare ausgebildet, ohne dass es überhaupt einen Juristen gab, der in der Stadtverwaltung beschäftigt war! Einfach gelagerte Sachverhalte werden regelmäßig auf die Referendare übertragen, und für die schwierigen Probleme externe Rechtsanwälte beauftragt.

Die azur-Liste ist aber jedenfalls sehr interessant, denn man kann daran ablesen, wie viele Referendare pro Jahr in den großen Unternehmen und Kanzleien pro Jahr ausgebildet werden. Auf Platz 2 liegt beispielsweise die Lufthansa, die jährlich 30 Referendare ausbildet bei 30 angestellten Juristen. Auf Platz 3 folgt Audi, deren 28 Juristen immerhin 24 Referendare pro Jahr betreuen.

Absolute Zahlen: Wirtschaftskanzleien führend

Was die absoluten Zahlen angeht, bleiben aber die großen Wirtschaftskanzleien die fleißigsten Referendarausbilder: Die meisten Referendare bildet Linklaters aus (185), gefolgt von Freshfields Bruckhaus Deringer aus (172), CMS Hasche Sigle (170), Hengeler Mueller (167) und Clifford Chance (116). Der Arbeitgeber außerhalb dieser Kanzleien, der die meisten Referendare ausbildet, ist der Deutsche Bundestag mit 100 Referendaren jährlich.

Das gesamte Ranking und viele weitere Informationen findest Du in der online abrufbaren azur100 – Top-Arbeitgeber 2010.

Personalrat Bochum: Infoveranstaltung zum 2. Examen

Der Personalrat der Referendare am LG Bochum hat für den 12. April eine Infoveranstaltung zum 2. Examen organisiert. Es gibt Ansprechpartner und Referenten zur Verwaltungsstation an der DHV Speyer, zur Wahlstation im Ausland, zur Examensvorbereitung und häufigen Fehlern im 2. Examen und einen Ausblick auf den Anwaltsberuf nach dem Examen.

Die Infoveranstaltung beginnt am 12. April um 14 Uhr und findet im LG Bochum im Saal C 240 statt.

Alles weitere zu dieser Veranstaltung sowie viele weitere interessante Veranstaltungstipps für Referendare findest Du beim Stationsradar – dem Portal für Stationsangebote, Nebenjobs und Veranstaltungen für Referendare!

Referendariat in OWL (1) – Unterhaltsbeihilfe
von

Für viele Referendare spielt die Höhe der Beihilfe eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Dienststelle. Im Bezirk des OLG Hamm – NRW – wird im ersten Monat der Ausbildung ein Abschlag in Höhe von 750 € gezahlt. Die übrige Beihilfe wird zusammen mit der Lohnabrechnung erst Ende des 2. Ausbildungsmonats gezahlt. Dies ist zumindest bei den meisten AG-Kollegen und mir so. Teilweise wurde jedoch ein geringerer Abschlagsbetrag angekündigt bzw. gab es bis jetzt noch keine Post. Benötigt man bereits im ersten Monat eine Verdienstbescheinigung, sollte man viel Zeit für den Anruf beim LBV mitbringen.

In nächster Zeit werde ich weitere Artikel über meine Erfahrungen aus dem Ref schreiben. Über einen Erfahrungsaustausch mit anderen Referendaren würde ich mich dabei genauso freuen wie über Nachfragen von (noch) Jurastudenten. Schließlich kann man nie genug Vorwissen bei der Planung „seines“ Referendariats haben. Ich freue mich daher über eure comments!

Forum Start in den Anwaltsberuf

Für all diejenigen, die nach dem Referendariat als Rechtsanwalt durchstarten wollen, hier ein Hinweis auf die Veranstaltung „Forum Start in den Anwaltsberuf – das Seminar für Berufseinsteiger“ am 09.04./10.04. in Berlin, zu der ausdrücklich auch Rechtsreferendare eingeladen sind.

Das Forum Start in den Anwaltsberuf ist eine zweitägige Informationstagung, die vom gemeinnützigen Verein Deutsche Anwaltakademie e.V. in Zusammenarbeit mit dem FORUM Junge Anwaltschaft des Deutschen Anwaltvereins veranstaltet wird. Auf der Tagung erhält praktische Hilfen nicht nur, wer sich selbständig machen will, sondern auch, wer als Angestellter seinen Berufseinstieg angeht.

Teilnehmergebühr in Höhe von 55 Euro

Für einen Unkostenbeitrag von 55,00 EUR wird dem Teilnehmer in Vorträgen, Erfahrungsbereichten und Workshops alles näher gebracht, was für den Berufseinstieg wesentlich ist: Kanzleimanagement, Berufsrecht, Haftung, Marketing, Gründungsstrategien und vieles mehr.

Die Veranstaltung erstreckt sich über zwei Tage. Sie findet am 9. und 10. April 2010 im Maritim Hotel Berlin (Stauffenbergstr. 26, 10785 Berlin) statt.

Tagungsinhalte

Auch die Programmpunkte der Tagung können sich sehen lassen: So gibt es beispielsweise Vorträge mit den Titeln „Marketing / Gründungsstrategien im umkämpften Anwaltsmarkt“, „Honorar und Haftung“ und „Anwaltliches Berufsrecht / Zusammenarbeitsformen“. Darüber hinaus werden am Freitag abend verschiedene Workshops veranstaltet. Schließlich ist das Forum sicherlich eine gute Möglichkeit, während der Tagung oder beim gemeinsamen Abendessen zukünftige Kollegen zu treffen und Kontakte zu knüpfen.

Anmeldung / weitere Infos

Die Anmeldung nimmt die Deutsche Anwaltakademie, Herr Ritter, Littenstr. 11, 10179 Berlin, Tel. 0 30 / 72 61 53-181, Telefax: 0 30 / 72 61 53 – 188, entgegen. Zudem ist auch eine Online-Anmeldung möglich unter http://www.davforum.de/berufseinsteigerforum.

Weitere Infos gibt es auf der Seite http://www.davforum.de. Dort findet man auch eine ausführliche Zusammenstellung des Programms der Tagung.

Fragen zum schriftlichen Examen

Je näher die Klausuren rücken, desto öfter tauchen Fragen auf, die man sich nicht wirklich beantworten kann. Mir ist zum Beispiel erst nach dem Examen aufgefallen, dass ich gar nicht gewusst hätte, wo eigentlich der Amtsarzt sitzt, bei dem man sich im Falle einer Krankheit melden muss. Zum Glück wurde ich nicht krank, und im RefBlog findest Du jetzt auch einen Artikel zum amtsärztlichen Attest.

Das Gemeinsame Juristische Prüfungsamt Berlin und Brandenburg beantwortet regelmäßig in einer Informationsveranstaltung die Fragen der nächsten Kandidaten. Die nächste Veranstaltung findet Ende März statt, am

Mittwoch, dem 31. März 2010, ab 15.30 Uhr
im Gebäude der Senatsverwaltung für Justiz,
Salzburger Str. 21-25, 10825 Berlin-Schöneberg,
im Saal E.

Zur inhaltlichen Vorbereitung dieser Veranstaltung sollen Fragen bis zum 19. März 2010 als E-Mail an das GJPA (marianne.hueckel@senjust.berlin.de) gesendet werden. Sicherlich eine gute Möglichkeit, alle Unklarheiten vor dem schriftlichen Examen zu beseitigen!

Alles weitere zu dieser Veranstaltung sowie viele weitere interessante Veranstaltungstipps für Referendare findest Du beim Stationsradar – dem Portal für Stationsangebote, Nebenjobs und Veranstaltungen für Referendare!

Examenstermin März 2010: Die 2 Strafrechtsklausuren (NRW)

Abschließend hier noch die kurzen Hinweisen auf die beiden Strafrechtsklausuren, die diesen Monat liefen. Laut Beitrag im Forum von juraexamen.com lief als S2 diesmal (und wohl zum ersten Mal dieses Jahr) ein Strafurteil statt einer Revision.

S1-Klausur:

Heute in der S1 gab es erwartungsgemäß eine Anklage. Zu prüfen waren 2 Beschuldigte. Materiell ging es u.a. um Raub und Körperverletzung, außerdem mal wieder um den Klassiker „Tanken ohne Bezahlung“, prozessual um die Beschlagnahme von E-Mails beim Provider, einen körperlichen Eingriff (einem Beschuldigten wurden für eine Wahlgegenüberstellung Haare und Bart abrasiert) und um die Belehrungspflicht nach § 136 I 2 StPO.

Inhaltlich eigentlich gut machbar, aber vom Umfang her absolut schrecklich, und das obwohl durch den Bearbeitervermerk schon eine ganze Reihe von Delikten ausgeschlossen war (§§ 239 ff., 240, 246, 265a StGB).

S2-Klausur:

Heute dann zum Abschluss Strafurteil statt Revision. Nur zur Info. Dafür war der Fall aber leicht, ein Angeklagter, eine Tat und nur Abgrenzung Tötung durch Unterlassen, Fahrl. Tötung und Unterlassene Hilfe sowie ein wenig Schuldminderung durch Alkohol bei Alkoholiker.

Stereotyp Rechtsreferendar auf der Kinoleinwand
von

Welche Berufsgruppe wählt man nur, wenn man in seinem Buch einen verklemmten, langweiligen und spießigen Typen darstellen will, der das Gegenteil von lässig abbildet? Nach Ansicht der eher unbekannten Autoren Jochen-Martin Gutsch und Juan Moreno wählt man hier am allerbesten einen Rechtsreferendar!

In ihrem Buch „Cindy liebt mich nicht“, welches, verfilmt von Hannah Schweier, auch auf der diesjährigen Berlinale lief, geht es um Liebschaften, Illusionen und eben um Stereotypen. Das Buch mit Produktbeschreibung und Kundenrezensionen gibt es bei Amazon.

Kinostart ist am 10.06.2010, hier kann man sich über den Film informieren.